Im letzten Semester ist mal wieder, wie solltes es anders sein, ein Hörspiel entstanden. Den Rahmen hierfür bildete der Kurs REGIE, unter der Leitung von Prof. Nathalie Singer, am Lehrstuhl für Experimentelles Radio. Die Besonderheit dieses Kurses war die Kooperation mit zwei Hochschulen; der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin und dem Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Die Grundlage für unsere Regiearbeit bildeten Texte, die uns das Literaturinstitut zur Verfügung stellte. Den Hauptanteil zur Umsetzung trugen die Berliner Schauspielstudenten der Abteilung Puppenspiel bei. Sie besuchten uns für ein Wochenende in Weimar und standen uns für die Aufnahmen der jeweiligen Stücke im Studio zur Verfügung. Begleitet wurde das Projekt auch von Stefanie Hoster aus der Hörspielredaktion des Deutschlandradio Kultur. Sie stand uns beratend zur Seite und lud uns in der Endphase der Produktion zum Sender nach Berlin ein. Hier feierten die Stücke ihre erste kleine Premiere im Kreise der Regisseure und Berliner Schauspieler, die nun die Ergebnisse ihrer Arbeit zu hören bekamen.
Passend zum Thema besuchten uns renommierte Regisseure und Hörspielmacher wie Götz Naleppa, Paul Plamper oder auch Ulrich Gerhardt, die über ihre Arbeiten und Erfahrungen daraus berichteten. In Radiogesprächen oder auch direkten Gruppenübungen mit Schauspielern vom DNT Weimar bekamen wir Einblicke in ihre Arbeitsweise mit Texten oder auch den Umgang mit Sprechern.
Resultat des Projektes, an dem sieben ausgewählte Weimarer Studenten teilnahmen, sind ebenso viele völlig unterschiedliche Hörspiele, sowie von der Thematik als auch von der Machart, entstanden.
Mein Text beschäftigte sich mit Körperlichkeit im Allgemeinen und auch Speziellen. Er bestand aus einer Aneinanderreihung diverser Anleitungen zum Körperverbiegen- und verrenken. Eine Art Yoga- und Turnübungssammelsurium. Die Wahl fiel auf genau diesen Text weil ich damit die Vorstellung einer vielfältigen und experimentellen Regiearbeit verknüpfte. In der Stunde, die mir gerade mal für die Aufnahmen zur Verfügung stand, ließ ich Arne van Dorsten, Kot-Bang-Sil Yun und Amit Jacobi auf verschiedenste Weisen den von Julia Dathe verfassten Text, Parkour I, einsprechen. Der Bogen der Sprechhaltungen spannte sich von der esoterisch beseelten Yogatrainerin bishin zum militärischen Kommandeur. Die angehenden Puppenschauspieler gingen auf all meine Ideen und Anweisungen ein und setzten diese mit Bravour um.
Enstanden ist ein Stück, welches eventuell nichts für Zartbesaitete ist, da es an einigen Stellen doch mal zu gewöhnungsbedürftigen Geräuschen bei der Ertüchtigung kommt und es beim Hören zu spontanen Schweißausbrüchen aufgrund erhöhter Empathie kommen kann.
Eine Hörprobe gibt es hier: